Zahlen und Ziele: die Kennzahlen des Content Captains

Unter Deck

06 Mai Zahlen und Ziele: die Kennzahlen des Content Captains

Wir starten die Kolumnenreihe “Unter Deck” – Jeden Monat veröffentlichen wir unsere aktuellen KPIs (Key Performance Indicators) und berichten von den Fortschritten des Content Captains

Alle Kennzahlen sind öffentlich verfügbar: aktive Nutzer, Einnahmen, Umsatz pro User, etc. Insgesamt sieben Unternehmen bekennen sich zur Open Startup Initiative und stellen die wichtigsten Unternehmensdaten – live getrackt – in ein Public Dashboard. Jederzeit können wir nachschauen, wie es zum Beispiel Buffer, Ghost und Baremetrics gerade geht.
In den USA werden nicht nur Zahlen bekannt gegeben: Der bekannte Podcaster Alex Blumberg erzählt in seinem Podcast „StartUp“ von den ersten Monaten seiner Firma „Gimlet Media“. Dabei berichtet er nicht nur von seinen Erfolgen, sondern spielt auch die Mitschnitte von wenig glorreichen Momenten ein: der etwas peinliche erste Pitch vor einem berühmten Investor, die qualvollen Namenswahl oder der drohenden Burn-Out seiner Mitarbeiter.

In Deutschland ist solche Transparenz sehr selten. Unter Gründern wird – so unser Eindruck – nur sehr ungern über Zahlen gesprochen. Uns ist kein Startup bekannt, das derart offen und öffentlich seine Zahlen und Rückschläge kommuniziert. Wir möchten hier einen Anfang machen. Ab heute werden wir jeden Monat unsere Kennzahlen veröffentlichen und von unseren Erfolgen und Niederlagen erzählen.

Unsere Motivation

Wir glauben, dass Transparenz unserem Content Captain nicht schadet, sondern viele Vorteile verspricht:

1. Möglichkeit für Feedback:
Wir bemühen uns immer und geben unser Bestes. Manchmal weiß dennoch ein Leser, wie wir es besser machen könnten. Das habe ich bei meinem Blogpost zu Content Distribution erfahren (Danke nochmal dafür!). Also: Wenn ihr Tipps, Ratschläge oder Fragen habt, immer gerne in den Kommentaren! Wir freuen uns über jeden.

2. Größere Verantwortlichkeit:
Schon durch das Aufschreiben werden Ziele verbindlicher. Durch die Veröffentlichung der aufgeschriebenen Ziele sind wir verpflichtet, auch öffentlich über die Erreichung dieser Ziel Rechenschaft abzulegen. Das hilft uns, den Fokus darauf nicht zu verlieren. Das ist im Tagesgeschäft manchmal nicht ganz einfach.

3. Archiv unseres Abenteuers:
Wir wissen noch nicht, wo die Reise des Content Captains mal hingeht: Zum weitverbreiteten Content-Curation-Tool, zum kaum genutzten Misserfolg oder zum Publishing-Tool für Unternehmen. Aber immer wird es für uns spannend zu lesen sein, was wir am Anfang gedacht, versucht und geschafft haben.

4. Vergleichspunkt für andere:
Wir lesen viel von den großen Erfolgsstories: Wachstum der monatlich aktiven Nutzer um den Faktor 33x in einem Jahr (Slack), Steigerung des Unternehmenswerts von 0 auf $ 41 Milliarden in fünf Jahren (Uber) oder von einer netten Idee zu mehr angebotenen Betten als die weltweit größte Hotelkette in sieben Jahren (AirBnB). Nicht viele haben von der schicken Hotelsoftware mit 7 zahlenden Kunden gehört, von dem tollen Online-Marketing-Tool mit insgesamt 250 Nutzern in sieben Monaten oder die nette App mit 127 Downloads. Solche Zahlen beschreiben viel eher das alltägliche Startup-Leben als die paar Ausnahmen, die die Aufmerksamkeit der Presse auf sich ziehen.

Unsere Kennzahlen

Über die richtigen KPIs für Software-as-a-Service-Geschäftsmodelle gibt es Unmengen an Büchern und Blogposts. Wir haben uns für diese einfach zu messenden und zu interpretierenden Kennzahlen entschieden:
Besucher der Website: Wie viele Menschen konnten wir für den Content Captain interessieren, so dass er mindestens einmal bei unserer Website vorbeigeschaut hat?
Neuanmeldungen: Wie viele Nutzer haben sich im letzten Monat für den Content Captain registriert?
Aktive Nutzer: Wie viele Nutzer haben sich im letzten Monat mindestens einmal im Content Captain angemeldet?
Geteilte Artikel: Der Content Captain ist ein Content Curation Tool. Insofern ist unser Gradmesser für die Intensität der Nutzung die Anzahl der geteilten Artikel.
Enterprise Kunden: Momentan finanzieren wir uns über unsere Enterprise Kunden. Wir bauen Organisationen elegante Magazin-Oberflächen, die diese über den Content Captain steuern können.

Unsere Kennzahlen im April

Besucher der Website: 1.851
Neuanmeldungen: 41
Aktive Nutzer: 62
Geteilte Artikel: 282
Enterprise Kunden: 9
Gerade am Anfang sind Kennzahlen ohne historische Vergleichspunkte sehr schwer zu interpretieren. Jeden Monat werden wir mehr aus diesen Statistiken herauslesen. Zwei Sachen folgen für uns aus diesen Statistiken:
1. Wir müssen unsere Nutzer besser bei der Stange halten und ihnen den Einstieg erleichtern.
2. Der Content Captain wird von einigen gut genutzt. 282 geteilte Artikel bei 62 aktiven Nutzern bedeutet, dass diese durchschnittlich 4,5 Beiträge über den Content Captain im Monat posten. Das finden wir beachtlich, weil viele Nutzer noch nie einen Artikel gepostet haben.

Unsere Meilensteine im Mai

In diesem Monat haben wir uns einiges vorgenommen:
Marketing: Wir verdoppeln die Postfrequenz auf dem Blog, um über nützliche, spannende Beiträge zu Content Marketing und Social Media mehr Menschen für unser Tool zu interessieren. Morgen präsentieren wir den Content Captain auf dem Kongress Junge IKT-Wirtschaft im KOSMOS in Berlin. Wir hoffen, dort viele neue Nutzer und vielleicht einen Enterprise-Kunden kennenzulernen.
Produkt: Über Emails mit Postingvorschlägen für die Social-Media-Kanäle der Nutzer möchten wir diese auf den Mehrwert des Content Captains hinweisen, auch wenn sie sich nicht einloggen. So wollen wir dem Nutzer den Einstieg in unser Tool erleichtern. Außerdem möchten wir die Qualität der Postingvorschläge erhöhen, indem wir dem Nutzer mehr Möglichkeiten geben, sich die Inspirationsspalte nach seinen Bedürfnissen zu konfigurieren. Besonders gespannt sind wir auf unser erstes Premium-Feature: Teilen von Artikeln auf dem eigenen Blog wird genauso einfach wie auf Facebook. Durch so eine kommentierte Linkschau wird der Nutzer zum Kurator und kann sich als Experte zu seinem Thema positionieren. Im Laufe des Mais werden wir mit dieser Funktion die Premium-Version des Content Captains launchen.

Bei den Kennzahlen wollen wir folgende Marken knacken:
Besucher der Website: 2.500
Neuanmeldungen: 50
Aktive Nutzer: 100
Geteilte Artikel: 500
Enterprise Kunden: 10

Wir sind gespannt auf Reaktionen zu unserer Transparenz. Findet ihr das interessant? Welche Zahlen würden euch noch interessieren? Was würdet ihr anders machen?

8 Comments
  • e.andrae@trusted-blogs.com'
    Eddy
    Posted at 07:36h, 06 Mai

    Ich könnte jetzt seitenweise schreiben, wie sehr ich diese Klarheit liebe und dies Offenheit wertschätze. Aber ich mach’s mal kurz:

    GEILER SCHEISS !!

    • Moritz Orendt
      Posted at 07:38h, 06 Mai

      Danke Eddy 🙂

  • bernhard@kontextlab.com'
    Bernhard Scholz
    Posted at 08:29h, 06 Mai

    Super! Daumen hoch und weiter so!

    • Moritz Orendt
      Posted at 08:32h, 06 Mai

      Danke Bernhard!

  • queinferno2@gmail.com'
    Vanessa
    Posted at 09:43h, 06 Mai

    Gibt es denn keine Premium Users? Mir würden auch die Zahlen von die allererste Monaten interessieren 🙂
    Aber super Sache, hoffentlich es wird ja eine Trend über Zahlen zu sprechen

    • Moritz Orendt
      Posted at 06:16h, 07 Mai

      Danke für deinen Kommentar. Ich hoffe auch, dass das zum Trend wird!
      Es gibt noch keine Premium-Kunden, da es auch noch keine Premium-Version gibt ;-). Auf unsere Website haben wir das einmal hingeschrieben, damit klar ist, dass es später einmal eine gibt. Wir wollen die Premium-Features im Mai zum Laufen bringen, damit wir im Juni unseren ersten Premium-Nutzer begrüßen können.
      Tatsächlich hatten wir am Anfang zum Launch die meisten User, weil wir da am aggressivsten um neue User geworben haben (Posten der Landing Page in viele Facebook-Gruppen). Leider haben die nur wenig gemacht und waren dann bald wieder weg. Inzwischen bleiben uns neue User länger erhalten.

  • gh@flave.at'
    Gerhard
    Posted at 13:16h, 06 Mai

    Tolle Initiative und Gratulation – Finde auch, dass solche Offenheit forciert gehört. Die Poserei vieler Startups nervt einfach und sollte auf objektivere Ebenen gebracht werden. Ist ja natürlich, dass nicht gleich positive Ergebnisse erzielt werden. – Kein Grund sich zu schämen oder zu faken.

    Daumen hoch und viel Erfolg !

    • Moritz Orendt
      Posted at 06:09h, 07 Mai

      Danke Gerhard!

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